Eigenbau: Dampfwachsschmelzer

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Publiziert am 7. März 2014 von Diedrich

Im Frühjahr fallen viele Altwaben an, die über die Wintermonate in den Völkern schimmlig geworden sind oder die man bei Völkerverlusten nicht weiterverwenden möchte. Sonnenwachsschmelzer schaffen die vielen angefallenen Waben nicht zeitnah einzuschmelzen. Hier hilft oftmals ein Dampfwachsschmelzer weiter. Diese im Imkereizubehörhandel oft aus Edelstahl hergestellten Modelle sind recht teuer und nehmen dem Hobbyimker knappen Platz weg. Eine Variante ist, der Verein kauft einen und stellt diesen allen Mitgliedern zur Verfügung. Oder man improvisiert.

Zutaten:
Man benötigt nur eine alte Zarge, einen Absperrboden (Bienenflucht), einen Deckel, etwas Folie einen Eimer oder anderes Gefäß und einen Dampferzeuger (Tapetenablöser, Kosten ca. 30€).
Todo:

Erste Maßnahme man erstellt z.B. über zwei Paletten und einigen alten Latten ein Gestell mit zwei Ebenen. Die erste untere für den Auffangbehälter und die Zweite für den Einschmelzer. Für diesen nehme man die Bienenflucht und lege darauf die Folie, so dass diese zur mitte abfällt. An der untersten Stelle kommt ein kleines Loch (ca. 1 cm Durchmesser). Darauf kommt die alte Zarge, in diese wird ein Loch gebohrt. In dieses wird der Schlauch des Dampferzeugers gesteckt. (Eventuell noch mit Heißleim oder ähnlichem das Loch abdichten). Auf diese Zarge kann nun eine oder auch zwei Zargen mit Waben gestapelt werden. Darauf eine weitere Folie und dann der Deckel. Unter diesem Turm muss nun noch der Eimer zum Auffangen des Wachs-Wassergemisches gestellt werden. Dampfer einschalten und nun nur noch warten. Ca. 45-60 Minuten später sind die Waaben ausgeschmolzen. Das Wachs-Wassergemisch kann dann weiter verarbeitet werden (Wachsklärung, etc.).

Vorteile:

Durch den Dampf werden eventuelle Krankheitserreger abgetötet. Trester löst sich leichter, da er heiß ist. Platzsparend, da nur der Dampferzeuger zusätzlichen Platz weg nimmt. Keine runden Behälter, sondern für Rähmchen optimierte Bauart und natürlich der Preis.
Verbesserungen:

Ein kleines Sieb einbauen, um den Trester vorher aufzufangen und größere Schmutzpartikel auszusieben. Anschließend sollte das Wachs noch weiter geklärt werden.

Erfahrungen:

Getestet habe ich diese Variante nur mit Holzbeuteteilen. Diese haben sich auch nicht verzogen. Auch Temperaturen von unter 10°C sind akzeptabel und das Verfahren funktionierte. Ich vermute, dass es auch mit Kunststoffbeuten funktioniert, durch die bessere Isolierung vielleicht sogar besser. Andere Erfahrungsberichte nehme ich gerne mit auf.